Biomaterial-Gewebe-Interaktion

Die Untersuchung der Biomaterial-Gewebe-Interaktion von biologischen Materialien, Polymeren, Keramiken, Metallen und Kompositen sowie funktionellen Oberflächen erfolgt mittels Zelllinien und Primärzellen verschiedenster Zielgewebe (u.a. Endothelzellen, Fibroblasten, Osteoblasten). Neben der Bewertung der Zellvitalität erfolgt die morphologische Analyse mittels Rasterelektronen-, Fluoreszenz- und konfokaler Laserscanningmikroskopie. Es besteht zudem die Möglichkeit der dynamischen Zellkultivierung, um sich vor allem den physiologischen Bedingungen im kardiovaskulären Gewebe anzunähern. Die Durchflusszytometrie wird dabei zur Charakterisierung von Zellen nach Isolierung aus Gewebe (z.B. Blut) und zur Bewertung des Inflammationsverhaltens nach Kontakt mit Materialien oder Lösungen eingesetzt. Der Einfluss von Medikamenten, biologisch aktiven Substanzen und Partikeln, die in Wirkstofffreisetzungssystemen Anwendung finden sollen, auf die Zelladhäsion und –proliferation wird mittels Impedanzmesssystem mit integriertem Live-Cell-imaging analysiert. Dies findet auch bei der Durchführung von Wundheilungsassays Anwendung.

Im Rahmen auftragsbasierter Arbeiten werden zudem in vitro  GLP-Prüfungen durchgeführt, um z. B. die Biokompatibilität, den Endotoxingehalt oder das Irritationspotential von Materialien zu beurteilen und eine Zulassung als Medizinprodukt zu ermöglichen.

Darüber hinaus werden ausgewählte Materialien und Implantatsysteme im Zuge von in vivo-Untersuchungen in verschiedenen präklinischen Modellen untersucht.